Zur heute (30.03.2020) vom Bundesamt für Naturschutz vorgestellten Studie „Strategien zur Reduktion der Nachfrage nach als Heimtiere gehaltenen Reptilien, Amphibien und kleinen Säugetieren“ erklärt Steffi Lemke, Sprecherin für Naturschutzpolitik:
„Diese Studie macht deutlich, das globale Arten-Aussterben wird durch den Handel mit Wildtieren in Deutschland befeuert. Es ist absurd: Obwohl viele Reptilien- und Amphibienarten in ihrer Heimat gefährdet sind, werden sie weiterhin nach Deutschland und Europa verkauft und hier gehandelt. Zwischen 2014 bis 2018 importierte Deutschland beispielsweise insgesamt mehr als 1,3 Millionen lebende Reptilien aus aller Welt für den Heimtiermarkt, davon kamen über 350.000 aus China. Zu oft hat die Bundesregierung weitergehende Regeln im Wildtier-Handel angekündigt. So auch im aktuell gültigen und vorherigen Koalitionsvertrag – passiert ist nichts. Es bleibt zu hoffen, dass nach diesen deutlichen Zahlen tatsächlich etwas passiert. Es braucht ein Verbot von Wildtier-Importen und eine Positivliste, die nur den Handel mit Arten zulässt, die unter Berücksichtigung von Tier-, Natur- und Artenschutz, aber auch aus Gesundheits- und Sicherheitsaspekten unbedenklich sind. Die Bundesregierung muss den Wildtierhandel als Problem endlich erst nehmen – mit Blick auf die Naturvernichtung und auch die Verbreitung von Krankheiten.“
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