Zur heutigen Pressekonferenz von Umweltministerin Schulze zur Bedeutung des Naturschutzes in der Seuchenbekämpfung erklärt Steffi Lemke, Sprecherin für Naturschutz:
„Es ist sehr zu begrüßen, dass die Bundesregierung den Zusammenhang zwischen Naturzerstörung und der steigenden Gefahr vor Pandemien anerkennt und öffentlich thematisiert. Das ist in der Vergangenheit zu wenig passiert. Aus diesen Erkenntnissen muss aber konkretes Handeln erwachsen. Neben langfristigen Maßnahmen zum Schutz unserer Natur – national wie international – muss die Bundesregierung auch kurzfristig handeln. Es ist absurd: Obwohl viele Reptilien- und Amphibienarten in ihrer Heimat gefährdet sind, werden sie weiterhin nach Deutschland und Europa verkauft und hier gehandelt. Zu oft hat die Bundesregierung weitergehende Regeln im Wildtier-Handel angekündigt. So auch im aktuell gültigen und vorherigen Koalitionsvertrag – passiert ist nichts. Es braucht ein Verbot von Wildtier-Importen und eine Positivliste, die nur den Handel mit Arten zulässt, die unter Berücksichtigung von Tier-, Natur- und Artenschutz, aber auch aus Gesundheits- und Sicherheitsaspekten unbedenklich sind. Die Bundesregierung muss den Wildtier-Handel als Problem endlich erst nehmen – mit Blick auf die Naturvernichtung und auch die Verbreitung von Krankheiten.“
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