
Bild: David Hoffmann
Anfang August war Steffi Lemke mit weiteren Abgeordneten aus dem Bundestag eingeladen nach Kiel zu reisen, um bei einer Ausfahrt mit dem Forschungsschiff Alkor, die Problematik der Munitionsaltlasten in Nord- und Ostseezu ergründen. 1.9 Millionen Tonnen Munitionsaltlasten befinden sich am Grund von Nord- und Ostsee und stellen ein riesiges Umweltproblem dar. Jahrelang wurde dieses Problem ignoriert und die Küstenländer vom Bund mit der finanziellen Verantwortung allein gelassen. Hier muss endlich eine Politikwechsel stattfinden.
Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung arbeitet in Kiel an der Kartierung und Erforschung dieser Munitionsaltlasten und ihrer Einflüsse auf die Meeresumwelt. Die Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass Korrosion und andere Prozesse die Kampfmittel langsam und stetig zersetzen und eine zunehmende Gefahr für Umwelt und Sicherheit darstellen. Je länger die Altlasten in den Meeren verbleiben, desto schlechter wird ihr Zustand und die Bergung umso komplizierter. Die Munition muss deshalb dringend geborgen werden, bevor sie in 20 Jahren ein noch viel größeres Problem darstellt.
An Bord der Alkor konnte Steffi Lemke die Arbeit der Wissenschaftler*innen des GEOMAR live mitverfolgen und Aufnahmen der „Autonomen Unterwasser Vehikels“ (AUV) beobachten. Dazu Steffi Lemke: „Die Aufnahmen von riesigen Mengen an verrosteten Weltkriegsbomben sind verstörend und die zu beobachtenden Interaktionen von Krabben und Seesternen besorgniserregend. Es verdeutlicht den dringenden Bedarf an Bergungstechnologien und einem langfristigen politischen Plan diese Probleme in den Griff zu bekommen.“
Um die Altlasten in den Meeren zu beseitigen, bereitet die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ein Antrag der Opposition vor, um die Bundesregierung endlich zum Handeln zu bewegen. Dazu Steffi Lemke: „Es braucht mehr Geld für die Erforschung und Kartierung, die Entwicklung von Technologien um die Bergung in den Verklappungsgebieten endlich zu beginnen, und um die Entsorgungskapazitäten für Munitionsaltlasten auszubauen.“

Bild: David Hoffmann
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