
Zum Internationalen Tag des Artenschutzes erklärt Steffi Lemke, parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für Naturschutz:
Artenschutz wird in der Bundesregierung seit vielen Jahren bestenfalls als Hemmschuh wahrgenommen. Zahlreiche Minister*innen kämpfen mit ihrer Politik aktiv dagegen.
Bild: Georg Wietschorke / Pixabay
Sei es durch die anhaltende Flächenversiegelung, die Zulassung von Pestiziden in Naturschutzgebieten, mit Schlupflöchern in globalen Lieferketten oder durch die Duldung von Stellnetzfischerei in Meeresschutzgebieten trotz des hundertfachen Tod von stark gefährdeten Schweinswalen. Artenschutz bleibt bei der Bundesregierung ein Thema für internationale Gipfeltreffen und Sonntagsreden, aber keines für die Agenda im Bundeskabinett. Die Folge: Über 7.000 unserer heimischen Tierarten wie Kiebitz oder Feldhase sind vom Aussterben bedroht. Tendenz steigend.
Die Bundesregierung pflegt im Artenschutz seit Jahren eine Politik der Ankündigungen und des Aussitzens. Zum letzten Jahreswechsel wurden erneut zahlreiche Verpflichtungen zum Schutz der Arten und unserer Natur meilenweit verfehlt. Beim Versagen zum Schutz der Insekten, zeigte sich zuletzt einmal mehr, dass Lobbyinteressen das gesellschaftliche Verlangen zu mehr Artenschutz einfach ausbremsen.
Deshalb braucht es beim Natur- und Artenschutz endlich eine Trendwende. Das Arten-Aussterben und Naturzerstörung müssen – auch als Vorsorge gegen zukünftige Pandemien – gestoppt werden. Wir Grüne im Bundestag fordern deshalb massive Investitionen in den Erhalt und die Wiederherstellung unserer Wiesen, Wälder, Flüsse und Seen. In Zukunft sollen zehn Prozent des Energie- und Klimafonds in natürlichen Klimaschutz und die Wiederherstellung von Lebensräumen investiert werden.
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